Was ist die GKV und für wen gilt sie?

Die gesetzliche Krankenversicherung ist Teil deiner sozialen Absicherungspflicht – für die meisten Menschen in Deutschland bist du pflichtversichert, vor allem, wenn dein Einkommen unter einer bestimmten Grenze liegt. Das bedeutet: Wenn du angestellt bist und unter der Jahresarbeitsentgeltgrenze verdienst, bist du automatisch Mitglied in der GKV. In ihr sind nicht nur die Beitragszahlenden, sondern auch ihre über 16 Millionen Familienmitglieder beitragsfrei mitversichert. Damit ist die GKV garantiert für fast alle gesundheitlichen Leistungen zuständig – von der Arztbehandlung über Medikation bis zur Krankengeldzahlung.

Was bedeutet „Solidarprinzip“?

In der GKV gelten Solidarität und Beitrag nach Leistungsfähigkeit. Das heißt: Du zahlst abhängig vom Einkommen – nicht danach, wie viel du nutzt. Dafür gibt es Leistungen für alle auf demselben Level. Die Beiträge werden paritätisch von dir und deinem Arbeitgeber getragen. Zusätzlich kommt meist ein kleiner Zusatzbeitrag hinzu, den jede Kasse individuell festlegt. Dieser sichert die Finanzierung und regelt mehr Wettbewerb unter den Kassen.

Pflichtversichert, freiwillig versichert oder zurück in die GKV?

Wenn du über der Einkommensgrenze verdienst oder selbstständig bist, kannst du dich freiwillig gesetzlich versichern – unter bestimmten Voraussetzungen. Auch Rentner haben eine besondere Option: Wenn du lange genug gesetzlich versichert warst, kannst du nach Renteneintritt in die sogenannte Krankenkasse der Rentner wechseln. Das bringt meist niedrigere Beiträge, weil du dann nur noch auf Renten- und Versorgungseinkommen Beiträge zahlst – Einkünfte aus Miete, Zinsen oder privaten Renten bleiben beitragsfrei.

Familienvorteil – ein starker Pluspunkt

Einer der größten Vorteile der GKV: Deine Partner:innen und Kinder können häufig beitragsfrei mitversichert sein. Das macht die GKV besonders attraktiv für Familien. Alle hängen an einem Beitrag, ohne dass jede Person extra zahlen muss. Gerade für Familien kann das ein entscheidender Faktor sein – besonders im Vergleich zur privaten Krankenversicherung, wo für jede Person eigener Beitrag anfällt.

Große und kleine Kassen – Auswahl lohnt sich

In Deutschland gibt es aktuell weniger, aber größere Krankenkassen – insgesamt etwa 90. Alle sind eigenständig verwaltet, haben ihre eigenen Zusatzbeiträge und individuelle Services. Es macht also Sinn, die Angebote zu vergleichen. Eine Kasse mit niedrigem Zusatzbeitrag und guten Zusatzleistungen wie Zahnvorsorge oder Sportprogramme kann dir deutlich mehr bieten – und Geld sparen.

Wann lohnt sich die GKV und wann eher nicht?

Die GKV ist meist vorteilhaft für Familien, Menschen mit schwankendem Einkommen oder im Rentenalter – denn Beiträge passen sich an deinen Verdienst an. Wer hingegen als Single sehr jung privat einsteigt und keine großen Lebensveränderungen erwartet, findet die PKV manchmal attraktiver. Doch ein Wechsel zurück in die GKV ist selten möglich. Sobald du privat bist, bleibst du oft darin – ohne bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Einmal privat, fast nie zurück.